Das sieht ja aus wie…? Man neigt ja dazu neue Reiseziele mit bereits Bekanntem zu vergleichen. Zumindest neige ich dazu. Nur für Israel funktioniert das irgendwie nicht. Der arabische Taxifahrer fährt weder italienisch noch indisch. Das Meer wirkt europäisch, die Temperaturen asiatisch… Plötzlich wusste ich warum: „Dort, wo Asien, Europa und Afrika aufeinander treffen – sowohl geografisch als auch kulturell – sind Israel und Palästina seit jeher ein Zentrum der Kulturen, Imperien und Religionen.“, las ich. Danke, Lonely Planet.
Tel Aviv ist eine kleine Stadt mit dem Flair einer Großstadt.
Es gibt unzählige Bars, Cafés, Bistros, Restaurants, Beach Clubs und Museen in denen man Tage und Nächte verbringen kann. Geschäfte haben beinah rund um die Uhr geöffnet. Nur am Sabbat haben viele geschlossen. In den Bars und Restaurants ändert sich jedoch recht wenig und besonders der Strand wird am Freitagabend zum hippen Treffpunkt für junge Leute. Hier wird gepicknickt, getanzt, geflirtet.
In Tel Aviv gibt es verschiedene Strandabschnitte für unterschiedliche Zielgruppen sozusagen. Unser Lieblingsabschnitt war Banana Beach. Zum einen, weil wir genau ums Eck gewohnt haben und zum anderen, weil der Hummus in der Strandbar einfach perfekt war. Und, ich gestehe, weil ich diese mintfarbene Plastikstühle großartig fand.
Einen guten Überblick über die einzelnen Strandabschnitte findet man hier: Tel Aviv Strände
Wann ist nochmal Sabbat? Genau, von Freitagabend bis Samstagabend. In Tel Aviv bleibt fast alles wie gehabt, nur shoppen kann man nicht gehen.
Ganz anders ist es in Jerusalem. Hier klappen von Freitagabend bis Samstagabend die Gehsteige hoch. Das geht so weit, dass Geldautomaten kein Geld mehr ausspucken. Auch der öffentliche Verkehr legt eine Pause ein. Ohne Ausnahme.
Plant man also zur Sabbatzeit von Tel Aviv aus einen Tagesausflug nach Jerusalem zu machen, nimmt man am besten ein Sherut (arabisch für Sammeltaxi).
Abfahrt ist in der Nähe des Busbahnhofs in Tel Aviv und beim Damaskustor in Jerusalem Neustadt. Abgefahren wird, wenn das Gemeinschaftstaxi voll ist. Meiner Erfahrung nach wartet man nie länger als 20 Minuten.
Wir sind das erste Mal beide Strecken mit dem öffentlichen Bus gefahren und beim zweiten mal mit dem Sherut zurück. Die Fahrten dauern ungefähr gleich lang, nämlich eine gute Stunde. Am Sabbat oder an jüdischen Feiertagen sind Sheruts die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel.
Wer neben Klagemauer, Grabeskirche, Tempelberg u.sw. ein anderes Jerusalem erleben will, schaut am besten hier vorbei 18 things to do in jerusalem – for free
Mich hat die Atmosphäre in Jerusalem schwer beeindruckt. Deswegen lass ich jetzt lieber Bilder für sich sprechen.
Baden im Toten Meer.
Langweilig. Sobald man zum Schwimmen ansetzt, werden einem die Beine hochgezogen. Klingt lustig, macht aber nur kurz Spass, weil Plantschen sollte man dabei unbedingt vermeiden. Bei 33% Salzgehalt kann das im wahrsten Sinne in die Augen gehen. Und wenn man dann endlich seine grazile Position im Wasser gefunden hat und sich nichtstuend treiben lässt, merkt man erst, wie die Haut schlimmer und schlimmer zu brennen beginnt. Aber das ignoriert man, weil man ja denkt: „Mei, is des gsund“. Zumindest macht es die Haut zart wie einen… eh schon wissen.
Wir haben den Tagesausflug zum Toten Meer mit einer Wanderung im En Gedi Park verbunden und mit einem Besuch auf der ehemaligen jüdischen Festung Masada.
Im Schnelldurchlauf sah unser Tag so aus: Morgenkaffee in Tel Aviv, Mietauto von dubiosen Russen abholen, ab durch die Wüste, den Berg in En Gedi hoch, in den Wasserfall rein, schweben im „Meer“, Festungs-Ausgrabungen mit genialem Ausblick und zurück nach Tel Aviv. Diese 12 Stunden hatten es zwar in sich, aber sie haben die Vielfältigkeit des Landes für mich gut auf den Punkt gebracht.
Um das zu Beginn erwähnte Zitat aus dem Lonely Planet in meine Worte zu packen: Israel ist zwar so klein wie Niederösterreich, aber so vielfältig wie drei Kontinente zusammen. Und genau das macht das Land so reizvoll. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Yes, sooooooooooooooooooooooo nice 🙂
Da bekommt man ja richtig Lust auf eine Reise nach Israel.