Wer meinen Israel Beitrag gelesen hat, weiß, dass ich beim Reisen auf Vergleiche stehe. Und so wage ich es auch für Chicago. Für mich ist die Stadt das kleine, entspanntere New York. Wie gesagt, kleiner, viel kleiner, knapp 2,7 Millionen Einwohner mitsamt den Vororten, aber gerade in Relation zu NYC weit untouristischer. Und für hipstermäßige Orte gibt es noch jede Menge Raum. Viele Ecken und Viertel entwickeln sich gerade oder erfinden sich neu. Der bekannteste Stadtteil ist Downtown, genannt the Loop, mit seinen Hochhäusern, den endlosen Straßenschluchten und der wirklich wunderschönen Skyline. Chicagos Downtown ist Midtown von New York.
Die Michigan Avenue ist die Haupteinkaufsstraße von Chicago und wird im Norden zur Magnificent Mile mit Flagshipstores, Malls, schicken Restaurants und unübersehbar: dem Hancock Tower mit seiner Aussichtsplattform und Restaurant-Bar. Auf den parallel verlaufenden Straßen Wabash Avenue und State Street findet man jede Menge Lokale und Läden zum Shoppen.
Mein liebster Teil der Michigan Avenue ist der südliche. Hier gibt es neben einer wunderschönen Skyline, den Millenium Park mit seiner Magic Bean von Anish Kapoor.
Nach dem Großbrand 1871 ist der Großteil der Stadt in den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts wieder aufgebaut worden. Elegant gelungen, wie ich finde.
Steht man an der Küste des Lake Michigans, hat man das Gefühl am Meer zu sein. Im Winter pfeift hier der eisige Wind. Im Sommer gibt es Meeresfeeling dank der vielen Strände, wie zum Beispiel den North Avenue Beach beim Lincoln Park.
Hip und Party im Wicker Park & Bucktown
Ein bisschen New Yorker Brooklyn-Feeling bekommt man in den Stadtteilen Wicker Park und Bucktown. Einfach die Damen Metro Station aussteigen, das kleine Flatiron Building von außen und innen bewundern, die Milwaukee Avenue auf und ab gehen und umkreisen, Fair Trade Coffee to go trinken, Vintage Läden durchforsten und viele kleine, kreative Shops entdecken. Auch abends ist hier immer was los, vor allem Freitag Abend (hab ich mir sagen lassen).
Herumschlendern im Ukrainischen Viertel
Gleich angrenzend an die Hipster Allee – zwischen der Division Street im Norden und der Grand Avenue im Süden – liegt das Ukrainisches Viertel, eine ruhige Wohngegend mit vielen Backsteinbauten, orthodoxen Kirchen und polnischen Bäckereien und Snackbars.
Kein eigener Stadtteil, aber eine eigene Welt für sich ist die Hochbahn, die „L“.
Im Gegensatz zu New York, fährt die Hochbahn hier immer noch ihre Runden und zwar einmal um die Innenstadt und noch ein bisschen weiter. Für mich ist die Highline Chicago pur – vor allem die Fahrt mit super Ausblick auf Straßen und Menschen und die hin und wieder Einblicke in die Wohnzimmer und Büros.
Buntes Pilsen
Im Südenwesten von Downtown liegt Pilsen, ein buntes Arbeiterviertel mit der größten Latino Community Chicagos. Vor allem zahlreiche mexikanischen Murals, die Häuser und Wände verzieren, nette Bars und mexikanische Kitschläden machen Pilsen so besonders.
Upcoming Near West Side
Der Meatpacking District von New York ist die Near West Side westlich vom Loop. Rund um die Randolph Street und in der Straße selbst eröffnen der Reihe nach trendige Lokale. Wir waren im Little Goat, dem kleinen Schwester Lokal gegenüber vom Girl&the Goat. Vor allem die Bakery des Little Goats und die kleine Ziege im Logo haben es mir angetan. Da hüpft mein Hipsterherz. Leider hatten wir keine Zeit auch mal abends in der Gegend zu essen. Ich würde mich also freuen, wenn mir jemand von euch Tipps geben kann.
Und wenn wir schon beim Essen sind, dann hier mein persönlicher Tipp: Wirklich gutes, schnelles, frisches Essen aus allen Teilen der Welt gibt es im French Market. Eine Art Street Food Markt versteckt im Erdgeschoss des Ogilvie Bahnhofs.
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