Berlin ist nah am Wasser gebaut. Warum also unbedingt raus aus der Stadt, wenn das Thermometer mal sommerliche Grade anzeigt?! Vor ein paar Wochen ging es wieder einmal nach Berlin. Diesmal nicht, um Freunde in Mitte, Prenzlauer Berg, Xkölln und Co zu besuchen, sondern, um einen Mädels-Junggesellenabschied zu feiern. Am Programm stand: eine Tandem-Radtour zum Müggelsee und eine Bootsfahrt zum Hipster-Italiener in Rummelsburg. Ja, Rummelsburg. Bisher war ich der Meinung: Rummelsburg ist ein Ortsteil im Bezirk Lichtenberg. Weit weg von Mitte. Punkt. Oder eben Und statt Punkt. In der Rummelsburger Bucht entstehen seit einiger Zeit nicht nur Wohnungen zum „Schöner Wohnen“, sondern es stehen noch immer jede Menge leere Fabriksgebäude zum Feiern. Es gibt genügend Raum für verwilderte Strandbars, Lokale am Wasser und und und. Und: es liegt eigentlich mitten in der Stadt, es kommt nur darauf an, wo man wohnt. Würde ich heute nach Berlin ziehen, wäre es Xkölln und damit nicht weit zur Rummelsburger Bucht. Als ich 2000 nach Berlin zog, war Mitte oder Prenzlauer Berg angesagt. Ich schweife ab. Jedenfalls haben wir Mädels zum Junggesellinnenabschied nicht die Sau, aber den Stress der Stadt rausgelassen. Das hat mich auf die Idee gebracht, einen Blogbeitrag über Berlin am Wasser zu schreiben. Hier also meine persönlichen, gesammelten Urlaubsgefühle-Tipps am Wasser und doch in der Stadt.
Mit dem Tandem oder Rad zum Müggelsee
Es gibt viele Radverleih-Stationen, aber eine ist besonders: Bennos Fahrradverleih. Hier gibt es Tandems und sogar eine Fahrradrikscha zum Ausleihen. Mit egal was, düst man nun durch das beschauliche Köpenick, radelt entlang am bewaldeten Seeufer und bleibt am Besten da stehen, wo’s schön ist. Badestellen und Picknickstellen gibt es ja genügend.
Ein Flosstag an der Spree oder am See
Auf dem Floss, da ist was los. In und um Berlin kann man seit Jahren Holzflossboote mieten und einen ganzen Tag mit Freunden den inneren Matrosen rauslassen und außerdem grillen, feiern und schwimmen. Die Preise und Ausstattungen sind je nach Anbieter unterschiedlich.
Auf der Spree dem Sonnenuntergang entgegen
Egal, wo man los startet, für Berliner und nicht Berliner gibt es von der Wasserseite einiges zu entdecken.
Feiern und Essen in Berlin Rummelsburg
Wer gut feiert, sollte davor am Besten auch gut essen. Ob romantisch, szenig oder familienfreundlich, das Casa di Legno vereint irgendwie alles. So sitzt man wie zufällig unter schattigen Bäumen mit Blick auf den Plänterwald, die Füße in der Wiese oder im Sand und Pizza oder Pasta am improvisierten Holztisch. Ich liebe es.
Und wo wird gefeiert?
Nicht weit vom Casa di Legno ist das Sisyphos, ein Open-Air-Club in einer ehemaligen Hundekuchenfabrik. Ein bisschen weiter am Ostende der Stralauer Allee, ist der Salon zur Wilden Renate. Am oberen Ende der Rummelsburger Bucht, am Paul-und-Paula-Ufer, gibts bei Schönwetter in der Bar Rummels Bucht Rum-Cocktail-Schlürfen und Faulenzen in der Hängematte. Das ist nur ein kleiner Auszug und kann morgen schon wieder veraltet sein, Berlin halt.
Insel der Jugend in Berlin Treptow
Die Insel liegt zwischen Treptower Park und Plänterwald und war früher für Festivals bekannt. Heute ist sie zum entspannten Rückzugsort mit kleine Cafés, Imbissen, Biergärten und einem Bootsverleih geworden.
Oberbaumbrücke, East Side Gallery und Strandbars
Die Oberbaumbrücke verbindet Friedrichshain mit Kreuzberg. Für mich war sie jahrelang ein Teil des Arbeitsweges und ich hab es in 10 Jahren nicht geschafft, aus der U1 heraus, ein Foto vom Fernsehturm zu machen. Warum? Weil der Anblick einfach zu schön war, um ihn gestresst mit der Kamera zu zerstören. Mein Tipp: Zu Sonnenuntergang in die U1 setzen und Richtung Mitte auf den Fernsehturm schauen. Mein Tipp 2: Wer durch die Lola rennt-Brückenunterführung – dem sogenannten Arkadengang – möchte, sollte am Besten die Luft anhalten… Lola wusste offenbar Bescheid.
Gleich neben der Oberbaumbrücke befindet sich die berühmte East Side Gallery und ringsum jede Menge Strandbars.
Sightdrinking mit Strandfeeling
Strandbar Mitte – hier wurden die Strandbars in der Stadt erfunden, sagt man. Die Strandbar Mitte gibt es tatsächlich schon seit Jahren und war meine erste Strandbar dieser Art. Sie liegt direkt gegenüber vom Bodemuseum auf der Museumsinsel und damit am Rand des Monbijouparks an der Oranienburger Straße.
Ob Berlin, Wien oder am Meer. Der Sommer hat so viele Momente, in denen man das Gefühl hat, mal nichts zu müssen. Außer genießen ;-).
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